Betreiber für Galileo-System durch Vertragsunterzeichnung festgelegt

In Brüssel wurde am 25. Oktober die letzte Vereinbarung unterzeichnet, die für die künftige Betriebsphase von Europas Galileo-Navigationssystem nötig war.

Unterzeichnet wurde sie von Prof. René Oosterlinck, ESA Direktor für Galilei und Navigation, Francesco D’Amore und Hubertus Wanke, Geschäftsführer von Spaceopal. Dabei anwesend war Diego Canga Fano, stellvertretender Kabinettschef von EU Vizepräsident Antonio Tajani. Damit vereinigen sich ESA und Spaceopal für dieses gemeinsame Projekt. Spaceopal ist eine Gemeinschaftsorganisation zwischen der italienischen Telespazio (SpA) und der deutschen Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfRmbH). Aufgebaut wurde dieses Projekt vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) mit der Absicht, die operationellen Services des Galileo-Systems bereit zu stellen.

Die Vereinbarung stellt die Vierte von insgesamt sechs Galileo-Arbeits-Paketen (WPs) dar, die durch die Europäische Kommission und ESA als zu Unterzeichnen notwendig ausgewiesen wurde, um Galileo’s volle Betriebsleistung (FOC) zu erreichen. Dieser WP6 Rahmenkontrakt ist für die vorbereitenden Aktivitäten sowie all die operativen Services, die das voll einsetzbare Galileo-System verlangt, vorgesehen.

Die Teil-Pakete WP1 für System-Unterstützung, WP4 für die Abdeckung der Raumfahrzeuge und WP5 für die Services-Einführung sind bereits im Januar 2010 unterzeichnet worden. Mit der Vereinbarungsunterzeichnung vom 25. Oktober bleiben nun lediglich zwei offene Vereinbarungen: WP2 für den Bodeneinsatz und WP3, die die Bodenkontrolle abdeckt.

Die ESA ist, in ihrer Rolle als ernannter Beschaffungsagent in Vertretung für die Europäische Union, einem standardisierten Beschaffungsprozedere gefolgt, das „Konkurrenzdialog“ genannt wird, mit dem Ergebnis, dass Spaceopal der ESA ihr „Bestes und finales Angebot“ (BAFO) geliefert hat.

Solch eine BAFO dient gemeinsam mit den Spezifikationen und Anforderungen, die während des Konkurrenzdialoges definiert werden, als Basis für den Rahmenkontrakt und seine vier Arbeitsanweisungen, die zur gleichen Zeit vereinbart wurden.

Die vier Arbeitsanweisungen setzen sich zusammen wie folgt:

WP6 Arbeitsauftrag 1 deckt alle Aktivitäten ab, die mit der Fertigstellung der „Galileo In Orbit Validation (IOV)“-Aktivitäten zusammenhängen – der erste von vier Galileo-Satelliten, die im nächsten Jahr gestartet werden.

WP6 Arbeitsauftrag 2 ist für die Umsetzung und Aktivitäten eines integrierten technischen Teams bestimmt, das die ESA bei System-Operationen unterstützt.

WP6 Arbeitsauftrag 3 handelt von der Fertigstellung der Entwicklung der Verfahren für Galileo’s FOC, was für 2013 angesetzt ist.

WP6 Arbeitsauftrag 4 deckt die volle Fertigstellung der zwei Galileo-Bodenkontroll-Center ab, die in Oberpfaffenhofen (Deutschland) und Fucino (Italien) lokalisiert sind.

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