Neuer ESA-Direktor für Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb: Thomas Reiter

Seit 18.04.2011 ist Thomas Reiter ESA-Direktor für Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb am ESOC in Darmstadt.

Offiziell hat er sich den Medien am 25.5. bei einem Pressefrühstück im ESOC-Zentrum in seinem neuen Amt vorgestellt. Im Rahmen dieser Veranstaltung erläuterte er den aktuellen Status und künftige geplante Projekte der europäischen Raumfahrt. Außerdem stellte er sein neues Führungsteam vor. Dieses besteht aus Dr. Martin Zell (Bereichsleiter Astronauten und ISS-Nutzung), Nico Dettmann (Bereichsleiter des Programms ATV-Versorgungsschiffe), Dr. Manfred Warhaut (Bereichsleiter Missionsbetrieb), Juan Miro (Bereichsleiter Grounsystems Engineering), Bernardo Patti (Bereichsleiter für ISS- und Forschungs-Programm), Nicolas Bobrinsky (Bereichsleiter für SSA-Vorläuferprogramm), Bon Chesson und Bruno Gardini (Senior Advisors des Direktors).

Mit seiner neuen Aufgabe übernimmt Reiter nun die Verantwortung für sämtliche ESA-Projekte wie zum Beispiel den Betrieb der ESA-Satelliten, der Bodenstationen und natürlich auch ESA-Projekte, die in Bezug zur Internationalen Raumstation ISS stehen.

Zu den neuen Aufgaben des ehemaligen Astronauten zählen zudem das ESA-PRogramm zur Weltraumlageerfassung SSA (Weltraumwetter, Beobachtung von erdnahen Asteroiden und Kometen, Auffinden und Verfolgung von Weltraumschrott).

Für seinen neuen Job musste Thomas Reiter umziehen – nach Darmstadt. Denn dort befindet sich das Europäische Satellitenkontrollzentrum ESOC. Von dort werden die zur Zeit 15 ESA-Satelliten kontrolliert – unter anderem die Weltraumteleskope Herschel und Planck, der Marsorbiter Mars Express und der Erdbeobachtungssatellit Envisat.

Thomas Reiter ist schon lange im Dienste der ESA. 1995 war er auf der russischen Raumstation MIR Besatzungsmitglied für 179 Tage. Er führte dort 40 Experimente durch und hatte zudem zwei Außenbordeinsätze. 2006 flog er wieder ins All, diesmal zur ISS, wo er an der ersten europäischen Langzeitmission „Astrolab“ teilnahm. Auf der ISS verbrachte Reiter 166 Tage und arbeitete vorwiegend als Flugingenieur. Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) war er dreieinhalb Jahre (2007-2011) als Vorstand tätig und hatte dabei die Verantwortung für die Bereiche Raumfahrtforschung und -entwicklung.

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