ESA nimmt an der UN Klimakonferenz teil

29.11.2010

194 Länder schickten ihre Repräsentanten zur UN Klimakonferenz 2010 in Cancun, Mexiko. Sie trafen sich dort, um mit der Arbeit fortzufahren, dem weltweiten Klimawandel entgegen zu wirken und zu besprechen, wie weitere Erwärmung der Erde vermieden werden kann.

Die ESA nimmt an „COP 16“ teil, um die Verhandlungsführer über den aktuellen Status anhand von Satelliten-Observationen des Klimas zu informieren und zu erklären, wie die „ESA Klimawandel Initiative“ (ESA Climate Change Initiative) beständige Daten bereitstellen wird, um den Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, den Klimawandel besser zu verstehen und zu beobachten.

Unser Klima ist ein komplexes System, das aus vielen verschiedenen Teilen besteht, die alle miteinander in Verbindung stehen und voneinander abhängen. Keiner dieser Teile kann isoliert betrachtet und verstanden werden. Statt dessen müssen alle Messungen der einzelnen Klimavariablen kombiniert werden.

Gebraucht man diese neuen Datensätze, die durch Satelliten bereit gestellt werden, um Klimamodelle damit zu „füttern“, können Wissenschaftler die Vergangenheit simulieren, die Gegenwart verstehen und ihre Modelle verbessern, damit eine Vorhersage des Klimas in der Zukunft besser möglich ist.

Die Klimawandel Initiative kombiniert Satelliten-Daten, die bis zu drei Jahrzehnte zurückreichen mit Beobachtungen von neuen Missionen. Dadurch können konsistente, Langzeitaufnahmen für eine breite Palette von essentiellen Klimavariablen produziert werden, wie z.B. den Wasseranstieg der Meere, die Ausdehnung des Polareises und dessen Dicke, die Meeresoberflächentemperatur und die Vegetationsabdeckung. Forschungsgruppen weltweit, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen, werden freien Zugang zu diesen Daten haben, um ihre Arbeit effizient und aktuell gestalten zu können.

Die Information wird benötigt vom Global Climate Observing System (GCOS – Globales Klima Beobachtungssystem), um die UN Framework Convention on Climate Change (UNFCCC – UNO-Klimarahmenkonvention) und die wissenschaftliche Arbeit des Intergovernmental Panel on Climate Change (Weltklimarat) zu unterstützen.

Die ESA wird ein Exponat während der COP16 zur Verfügung stellen und Gastgeber eines speziellen Nebenevents sein, das während der Klimawandel Initiative am 2. Dezember stattfindet, wo hochdotierte Klimaforscher Beispiele für essentielle Klimavariablen vorführen (z.B. für Meeresspiegel-Trends und Waldbrände) und erklären, wie diese Variablen verwendet werden können, um Klimamodelle zu entwickeln und zu bestätigen. Die koordinierten Einsätze der weltweiten Weltraum-Agenturen, um Klimadaten bereit zu stellen, werden ebenfalls dargestellt.

Die Veranstaltung wird das Highlight des Beitrages der ESA „ESA’s Living Planet Programme“ (ESA’s lebender Planet Programm) sein, inklusive zwei Jahrzehnte Beobachtung von ERS und Envisat, der kürzlichen Earth Explorer wissenschaftlichen Missionen und der Global Monitoring for Environment and Security (GMES – globale Überwachung für Umwelt und Sicherheit) Betriebsprogramme, die eine Konstellation von Satelliten aufrechterhalten, die kontinuierlich 24 der 44 essentiellen Klimavariablen der nächsten drei Jahrzehnte überwachen.

Diskussionen beim COP16 vom 29. November bis 10. Dezember sollen klären, wie die einzelnen Länder ihre Kohlenstoffemissionen reduzieren sollten, um sicher zu stellen, dass der globale Temperaturanstieg 2 °C nicht übersteigt.

Ein weiterer heißer Punkt im Rampenlicht ist das Projekt „Reducing Emissions from Deforestation and Degradation“ (REDD+ – Reduktion der Emissionen durch Waldabholzung und Waldreduktion), welches Satellitenbeobachtung der Wälder verwendet. Dabei sollen Enwicklungsländer gemeinsam mit entwickelten Ländern an der Kohlenstoff-Kompensation arbeiten.

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