Internationale Raumstation mit neuer Aufgabe

Mehr als 10 Jahre ist die Internationale Raumstation (ISS) nun in Betrieb und dient als Forschungslabor in der Erdumlaufbahn. Im Gespräch sind jedoch nun andere Aufgaben, deren Nutzen vor allem künftigen Missionen dient, die weiter hinaus ins Weltall gehen.

Darunter fallen Projekte wie eine Mondstation, der Flug zum Mars oder auch Reisen zu Asteroiden, um dort Forschungen anzustellen. Für solche Missionen werden jedoch neue Technologien benötigt, die bestens auf der ISS mit natürlicher Schwerelosigkeit getestet werden können.

In der Sitzung des multilateralen ISS-Koordinierungsrates vom 26. Juli 2011 wurde zunächst vereinbart, dass alle beteiligten Agenturen spezifische technologische Initiativen bestimmen. Der Kooridinierungsrat ist zusammengesetzt aus Vertretern von ESA, NASA, der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos, der kanadischen Weltraumagentur und des japanischen Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie.

Weitere Themen des Treffens waren die Standardisierung von Raumfahrtsystemen, vor allem einem internationalen Standard für Andocksysteme, sowie die Untersuchung über den Erfolg der bisherigen Nutzung der Raumstation. Die Ergebnisse hierzu werden vermutlich im September veröffentlicht.

Das Forschungslabor der ISS war bisher seit Beginn stets optimal ausgelastet. Alleine von europäischer Seite aus wurden mehrere Langzeitversuche mit biologischen Organismen durchgeführt, die ungeschützt der Weltraumstrahlung und Schwerelosigkeit ausgesetzt waren und auf ihr Verhalten hin untersucht wurden. Jede Mission hatte ganz konkrete Forschungsaufgaben, deren Experimente teilweise nun mit dem letzten Flug eines NASA Space Shuttles zurück zur Erde kehrten und in der nächsten Zeit ausgewertet werden.

Aber auch physikalische Experimente, wie z.B. eine Untersuchung über das schnelle Erhärten von geschmolzenen Metallen in Schwerelosigkeit wurden durchgeführt und liefern wertvolle Informationen für Wissenschaft und Industrie.

Aber mit Ende der Space Shuttle Ära hat die ISS nicht ausgedient. Im Gegenteil, es sollen auch in Zukunft noch weitere Experimente und Untersuchungen stattfinden. Jede der Beteiligten Nationen hat zur Zeit Projekte an Bord der ISS laufen, die der gesamten Weltraumforschung zu Gute kommen werden.

Zum Beispiel ist das Alpha-Magnetspektrometer als Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaftlern aus 16 Ländern seit Mai 2011 in Betrieb und beobachtet kosmische Höhenstrahlung. Entwickelt wurde das Gerät am CERN und im ESA-Technoligiezentrum ESTEC getestet.

Die russische Agentur Roscosmos untersucht aktuell das Wachsen und Verhalten von Weizen und Gemüse im Weltall und physiologische Anpassungen des Menschen an langfristige Weltraumaufenthalte.

NASA und die kanadische Weltraumagentur wollen automatische Betankungssysteme testen. Diese wurden beim letzten Shuttle-Flug vom Space Shuttle Atlantis an Bord der Station gebracht.

Die ISS soll weiterhin ein Posten für die Erdbeobachtung sein, andererseits jedoch auch den umliegenden Raum beobachten und kosmische Objekte identifizieren. Sie dient so in Zukunft als Zwischen- und Verbindungsstelle zwischen Erde und Kosmos.

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