Radioteleskop-Komplex ALMA geht auf Pirsch

Die Atacama-Wüste in Chile wird künftig Ort des Geschehens für viele Astronomen sein, die per Radioteleskop den Weltraum erforschen wollen. Der Komplex ALMA des Netzwerkes umfasst inzwischen 16 Radioteleskope, die miteinander vernetzt sind und nun in Betrieb gehen. In zwei Jahren sollen es 66 dieser Antennen sein, die auf das Weltall ausgerichtet sind.

Es ist das bisher größte Radioteleskop-Netzwerk der Welt. Mit Installation der 16. Antenne ist der Komplex ALMA nun bereit, die ersten Beobachtungen zu starten. Auch Deutschland wird sich mit Wissenschaftlern an diesem Projekt beteiligen und dort Beobachtungen durchführen, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) mitteilte.

Das Teleskop-Netzwerk befindet sich auf dem Chajnantor-Plateau in der chilenischen Atacama-Wüste. 5000 Meter über dem Meeresspiegel wurde seit 10 Jahren für dieses Observatorium gebaut. Erst 2009 war die erste Antenne installiert worden. Mit Nummer 16 ist noch in diesem Jahr mit ersten Beobachtungsergebnissen zu rechnen.

Die meisten Tätigkeiten und Steuerung werden von einer etwas tiefer gelegenen Station aus durchgeführt, denn diese luftige Höhe mit seinem geringen Sauerstoffgehalt verträgt kaum ein wissenschaftlicher Mitarbeiter. Nur die nötigsten Arbeiten werden vor Ort verrichtet.

Die neu installierte Antenne hat einen Durchmesser von zwölf Metern und wiegt etwa 100 Tonnen und wurde von europäischer Seite aus finanziert. Das Gesamtprojekt wird hauptsächlich von den USA und Japan getragen. Die Antenne wurde konstruiert vom AEM-Konsortium im Auftrag der ESO.

Erforscht werden sollen mit diesem riesigen Antennen-Netzwerk, das als ein einziges Riesen-Radioteleskop zusammengeschaltet werden kann, der Ursprung von Sternen, Planeten und Galaxien und letztlich des gesamten Universums.

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